Karte und Kompass
"Geht die Sonne auf im Westen, musst Du Deinen Kompass testen" Die Kunst der Navigation
Das Herz des
Kompasses bildet eine magnetisierte Stahlnadel, die sich nach den Feldlinien des
Erd-Magnetfeldes ausrichtet. Entsprechend der Magnetisierung zeigt das eine Ende
der Nadel immer nach magnetisch Nord, das andere nach magnetisch Süd.
Weil das so ist, haben wir bei der Orientierung im Gelände eine zwar unsichtbare, aber immer vorhandene Hilfslinie, die verhindert,
daß wir beispielsweise in unübersichtlichem Gelände im Kreis laufen.
Traditionell wird der Vollkreis in 360° eingeteilt, jeweils die
90°-Zwischenteile bezeichnen wir mit (im Uhrzeigersinn): Nord (0°), Ost (90°),
Süd (180°, gleichzeitig Südweisendes Ende der Nadel), West (270°); die
dazwischenliegenden Winkelwerte haben entsprechende Misch-Bezeichnungen.
Es gibt noch zwei relativ verbreitete andere Arten der Kreisteilung: aus dem
militärischen Bereich die "Artilleriepromille" mit 6400´ (oder vereinfacht 64´),
und die auf dem Dezimalsystem beruhenden "Neugrad" oder "Gon" mit
400°-Vollkreisteilung.
Welche Art der Winkelteilung ein Kompass hat, ist unwichtig, es muß bei der
Übermittlung / Weiterleitung von Gradangaben nur immer dazu erwähnt werden,
welche Art von Grad verwandt wurden, die Zahlen sind dann leicht umzurechnen.
ACHTUNG bei Verwendung von Gradzahlen, z.B. aus Karten: welches
Kreisteilungssystem liegt zugrunde?
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"Navigation mit dem Kompass" |
Der Kompass
alleine ist schon ein wertvolles Orientierungshilfsmittel. Perfekt wird er durch
die Kombination mit einer geeigneten Karte. Für eine optimale Nutzung beider
Hilfsmittel , und gleichzeitig für ein deutlich vereinfachtes Arbeiten, hat ein
moderner Kompass gewisse Konstruktionsmerkmale, so z.B.:
- möglichst
lange, gerade Anlegekanten, die eine zusätzliche Verwendung von
Zeichenmaterial überflüssig machen
- eine
durchsichtige Kompassdose, durch die diese als Winkelmesser in der Karte
verwandt werden kann - durch diese beiden Details wird der Einsatz eines
zusätzlichen Winkelmessers überflüssig
- eine drehbare
Kompassdose, ebenfalls für die Winkelmeßarbeiten. Die Dose sollte einen
griffigen Rand haben, damit sie auch mit klammen Fingern oder Handschuhen gut
zu handhaben ist.
- eingeprägte
Zentimeterskalen und Planzeiger
- ein Kompass
für anspruchsvolleres Arbeiten sowie, unbedingt ein Kompass, der ausserhalb
von Mitteleuropa eingesetzt werden soll, braucht einen Missweisungs- oder
Deklinationsausgleich.
- Fluoreszierend
Beschichtungen der wesentlichen Peilmarkierungen oder eventuell sogar eine
Lithium-Dioden-Beleuchtung erleichtern Kompass-Arbeit im Dunkeln.
Wesentlich
wichtige Begriffe für die Kompassarbeit, die wir hier höchstens erwähnt haben,
sind: Deklination oder Mißweisung, Inklination oder Nadelschiefe.
Literatur
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